Jahrestag der Sprengung von Nord Stream 2 und die Narrative aus dem Kreml!

Von AfD bis BSW dröhnen die Posaunen der Kremltrompeter im Gleichtakt um Putins Gunst.
Die Pipeline waren zum Zeitpunkt des Anschlages außer Betrieb, da Putin alle Lieferungen vorab eingestellt hat. Eine Betriebsgenehmigung für Nordstream 2 gab es noch nicht. Auch ohne Sprengung gäbe kein Gas aus Russland.
Heute vor drei Jahren wurden die Nord-Stream-Pipelines gesprengt.
- Richtigkeit: Ja, der Anschlag auf die Nord Stream 1 und 2‑Pipelines fand am 26. September 2022 statt, also genau vor drei Jahren. Das ist korrekt.
Wie kann es sein, dass die Hintergründe dieses staatsterroristischen Aktes immer noch nicht wirklich aufgeklärt sind?
- Faktencheck: Die Ermittlungen laufen noch. Dänemark, Schweden und Deutschland untersuchen den Fall separat. Bisher gibt es keine endgültigen Beweise, wer genau schuld ist. Es gibt Spekulationen über Russland, die Ukraine oder andere Staaten, aber nichts ist bewiesen.
- Einschätzung: Es ist wahr, dass die Hintergründe nicht vollständig geklärt sind, aber “staatsterroristischer Akt” ist eine starke Wortwahl ohne Beweise.
Glaubt man der Bundesanwaltschaft, steht zumindest fest, dass der ukrainische Staat tief in den #NordStream-Anschlag verstrickt war.
- Faktencheck: Nein, das stimmt nicht ganz. Die Bundesanwaltschaft hat im August 2025 einen ukrainischen Staatsbürger in Italien verhaftet, der verdächtigt wird, an der Planung des Anschlags beteiligt gewesen zu sein. Aber das bedeutet nicht, dass der gesamte ukrainische Staat schuld ist. Es ist nur eine Person, und die Ermittlungen laufen noch.
- Einschätzung: Die Aussage übertreibt. Es gibt keinen Beweis, dass der ukrainische Staat als Ganzes involviert war.
Wie bescheuert ist es eigentlich, einem Land, das unsere wichtigste Energieinfrastruktur zerstört, weiter Waffen und Geld in Milliardenhöhe zukommen zu lassen?
- Faktencheck: Deutschland unterstützt die Ukraine mit Waffen und Geld, weil die Ukraine im Krieg mit Russland ist. Viele Länder in Europa und die USA tun das auch. Aber es gibt keinen Beweis, dass die Ukraine den Anschlag gemacht hat. Wenn das wahr wäre, wäre es natürlich problematisch, aber das ist nicht bewiesen.
- Einschätzung: Die Frage ist subjektiv und basiert auf einer Annahme, die nicht bewiesen ist.
Und wie kann es sein, dass sich unsere ‘Volksvertreter’ derart wie Vasallen verhalten und bereitwillig akzeptieren, wenn die Ukraine – mutmaßlich im Verbund mit den USA – dafür sorgt, dass wir kein günstiges Pipeline-Gas mehr aus Russland beziehen können?
- Faktencheck: Die deutsche Regierung unterstützt die Ukraine, weil sie den Krieg gegen Russland ablehnt. Viele denken, dass Russland der Aggressor ist. Es gibt keine Beweise, dass die USA oder die Ukraine den Anschlag gemacht haben, um Deutschland vom russischen Gas abzuschneiden. Die Energiekrise kam durch den Krieg und die Sanktionen, nicht nur durch den Anschlag.
- Einschätzung: Die Wortwahl „Vasallen“ ist beleidigend und übertrieben. Es gibt keine Beweise für die Behauptung.
Es ist höchste Zeit für Aufklärung und Konsequenzen!
- Faktencheck: Ja, Aufklärung ist wichtig. Die Ermittlungen laufen noch, und es ist gut, wenn man die Wahrheit herausfindet. Aber Konsequenzen können nur gezogen werden, wenn es Beweise gibt.
- Einschätzung: Das ist eine Meinung, die viele teilen, aber es fehlen Beweise für konkrete Konsequenzen.
Die Bundesregierung sollte sich dringend dafür einsetzen, dass wir über den verbliebenen Strang der Nord-Stream-Pipeline wieder günstiges Erdgas beziehen, und möglichst auch eine Wiederherstellung der zerstörten Stränge angehen, statt weiter teures Fracking-Gas aus den USA zu kaufen.
- Faktencheck: Technisch könnte man Nord Stream reparieren, aber politisch ist das schwer. Russland will das auch, aber die EU und Deutschland wollen nicht mehr von Russland abhängig sein. Fracking-Gas aus den USA ist teurer, aber es ist eine Alternative, um von Russland unabhängig zu werden.
- Einschätzung: Die Idee ist nicht unrealistisch, aber unwahrscheinlich, weil die geopolitischen Spannungen zu groß sind.
Ohne eine deutliche Senkung der Energiepreise wird die Deindustrialisierung Deutschlands nicht zu stoppen sein.
- Faktencheck: Die Energiepreise sind hoch, und das ist ein Problem für die Industrie. Aber Deindustrialisierung ist nicht nur ein Energieproblem. Es gibt auch globale Wettbewerbsfähigkeit und die Energiewende. Eine Senkung der Preise allein würde nicht alles lösen.
- Einschätzung: Die Aussage ist übertrieben. Es gibt viele Gründe für Deindustrialisierung, nicht nur hohe Energiepreise.
Historischer Kontext
Vor dem Ukraine-Konflikt importierte Deutschland etwa 55 % seines Gases aus Russland, was einen erheblichen Teil der Energieversorgung ausmachte. Nach der Invasion 2022 und der anschließenden Reduzierung der Lieferungen stiegen die Energiepreise stark an, da Deutschland auf teurere Alternativen wie LNG aus den USA und Gas aus Norwegen umsteigen musste.
Aktuelle Alternativen und Auswirkungen

Die Rückkehr zum russischen Gas könnte die Preise senken, insbesondere wenn Russland wettbewerbsfähige Preise anbieten würde. Experten wie Jonathan Stern vom Oxford Institute for Energy Studies deuten darauf hin, dass dies den Markt entlasten und die Notwendigkeit teurerer Alternativen verringern könnte Industries in eastern Germany count on return of Russian gas supplies. Allerdings könnte der Effekt heute geringer sein, da Deutschland seine Abhängigkeit reduziert hat und auf LNG-Terminals und andere Lieferanten setzt.
Der Mythos, dass russische Gaslieferungen jemals wesentlich günstiger gewesen seien als andere Quellen, scheint seine Wurzeln in der Zeit des Kalten Krieges zu haben.
Kontroverse und Unsicherheiten
Es gibt eine Debatte, da einige EU-Beamte, primär aus Polen, die Wiederaufnahme ablehnen, aus Sorge, dass Russland wieder Einfluss gewinnen könnte. Andere betonen die wirtschaftlichen Vorteile, vornehmlich für energieintensive Industrien, die seit 2022 unter hohen Preisen leiden.
Historischer Kontext und Abhängigkeit
Vor dem Ukraine-Konflikt war Russland ein Hauptlieferant von Gas für Deutschland, mit einem Anteil von etwa 55 % der Gasimporte im Jahr 2021, wie in einer Brookings-Analyse dargestellt How did Germany fare without Russian gas? Die Lieferungen erfolgten hauptsächlich über Pipelines wie Nord Stream 1, die zwei Drittel der deutschen Gasimporte im Jahr 2021 ausmachten Europe’s messy Russian gas divorce. Öl und Gas zusammen machten etwa 60 % der primären Energie in Deutschland aus, wobei Russland einen erheblichen Teil der Versorgung deckte. Die Abhängigkeit führte zu einer strategischen Verflechtung, die nach der Invasion und der anschließenden Reduzierung der Lieferungen zu einer Energiekrise führte.
Nach der Invasion begann Russland, die Gaslieferungen zu kürzen, und im September 2022 wurden die Lieferungen über Nord Stream 1 unbefristet eingestellt, wie in einem Bericht von Clean Energy Wire dokumentiert War in Ukraine: Tracking the impacts on German energy and climate policy. Dies führte zu einem Anstieg der Energiepreise, da Deutschland auf teurere Alternativen wie LNG aus den USA und Gas aus Norwegen umsteigen musste.
Anpassungen und aktuelle Marktbedingungen
Deutschland hat seitdem erhebliche Anstrengungen unternommen, um seine Abhängigkeit von russischer Energie zu reduzieren. Laut einem Bericht von BBC hat Deutschland seine Energieinfrastruktur diversifiziert, mit neuen LNG-Terminals und erhöhten Importen aus Norwegen und den USA, und ist nicht mehr auf russische Importe angewiesen Germany says it is no longer reliant on Russian energy. Eine Brookings-Analyse zeigt, dass Deutschland einen “Mini-Recession” mit einem GDP-Rückgang von 0,5 % während des letzten Winters erlebte, was innerhalb der vorhergesagten Reichweite von 1 bis 3 % lag, was auf eine gewisse Anpassungsfähigkeit hinweist How did Germany fare without Russian gas? Die Nachfrage nach Gas in Deutschland sank um 20 %, wobei die Industrie um 26 % und Haushalte um 17 % reduzierten, was durch erhöhte Importe aus Norwegen und LNG, insbesondere aus den USA über die Niederlande und Belgien, kompensiert wurde.
Die Kosten für diese Alternativen waren jedoch höher. Ein Bericht von Statista zeigt, dass die europäischen Gaspreise im Jahr 2022 auf über 70 USD pro Million Btu stiegen, im Vergleich zu niedrigeren Preisen in den USA, was auf die höheren Kosten für LNG-Importe hinweist Monthly natural gas prices United States and Europe 2024. Ein Artikel von POLITICO betonte, dass LNG aus den USA in Europa fast viermal so teuer war wie in den USA, was die Belastung für deutsche Verbraucher und Industrien verstärkte Why cheap US gas costs a fortune in Europe.
Expertenmeinungen und wirtschaftliche Auswirkungen
Expertenmeinungen deuten darauf hin, dass die Wiederaufnahme russischer Gaslieferungen die Energiepreise in Deutschland senken könnte. Jonathan Stern vom Oxford Institute for Energy Studies bemerkte in einem TASS-Bericht, dass die Rückkehr einiger russischer Volumen die Gaspreise in Europa senken würde, indem sie den Markt entlasten und die Notwendigkeit teurerer Alternativen verringern Industries in eastern Germany count on return of Russian gas supplies. Christian Gunther, Leiter von Infraleuna GmbH, betonte, dass günstiges russisches Pipeline-Gas die wirtschaftliche Situation verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie stärken könnte. Sven Schulze, Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, unterstützt ebenfalls die Diskussion über zukünftige russische Gaslieferungen, sofern Frieden und Vertrauen mit Europa wiederhergestellt werden, wie in demselben Bericht erwähnt.
Allerdings gibt es Kontroversen. Einige EU-Beamte, insbesondere aus Ländern wie Polen, lehnen die Wiederaufnahme ab, aus Sorge, dass Russland wieder Einfluss auf die europäische Energieversorgung gewinnen könnte, wie in einem OilPrice.com-Artikel erwähnt, der jedoch nicht direkt zugänglich war EU Officials Discuss Restart of Russian Gas as Part of Ukraine Peace Deal. Ein Bericht von Clean Energy Wire zeigt, dass Deutschland Schritte unternommen hat, um unabhängiger von russischen Importen zu werden, und dass die Regierung sich auf LNG-Infrastruktur und andere Lieferrouten konzentriert War in Ukraine: Tracking the impacts on German energy and climate policy.
Preisvergleich und unerwartete Erkenntnisse

Ein unerwarteter Aspekt ist, dass einige Analysen darauf hinweisen, dass russisches Gas historisch gesehen nicht immer billiger war als andere Quellen. Ein Reuters-Artikel, der nicht direkt zugänglich war, argumentierte, dass russisches Gas nie wirklich günstig war und oft über den europäischen Benchmark-Preisen lag Cheap Russian gas in Europe? No such thing. Dies könnte bedeuten, dass die Preissenkung von der Verhandlungsposition und den aktuellen Marktbedingungen abhängt. Historische Daten von YCharts zeigen, dass die Preise für russisches Gas in Deutschland im Jahr 2022 stark anstiegen, mit einem Höchststand von 69,98 USD pro Million Btu im August 2022, was auf die Marktstörungen hinweist Germany Natural Gas Border Price Monthly Insights.
Vergleichbare Daten für andere Quellen, wie Norwegen, waren nicht direkt zugänglich, aber Berichte deuten darauf hin, dass LNG aus den USA und Gas aus Norwegen oft teurer waren, insbesondere aufgrund der Transportkosten und Infrastruktur.
Mythos Gaspreis
Europa war in den letzten sechzig Jahren der wichtigste Markt für Russlands riesige Gasvorkommen. In dieser Zeit steigerte Europa seine Abhängigkeit von russischem Gas stetig und baute ein komplexes Pipelinenetz auf, das die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Regionen festigte. Die Einfuhr von russischem Gas über Pipelines deckte 2021 rund ein Drittel des europäischen Gasbedarfs, doch nach der Invasion Moskaus in der Ukraine im Februar 2022 gingen die Lieferungen rapide zurück. Dem Forschungsinstitut Bruegel zufolge sanken die russischen Gasimporte im Jahr 2024 auf 18 Prozent der EU-Importe, verglichen mit 42 Prozent im Jahr 2021. Dieser Wert sank weiter, nachdem die Gaslieferungen durch die letzte Hauptpipeline, die Russland und Europa über die Ukraine verbindet, Anfang des Jahres eingestellt wurden.
Die Versorgungsunterbrechung führte zu einem starken Anstieg der europäischen Energiegroßhandelspreise und erschütterte viele Unternehmen, die um ihre Wettbewerbsfähigkeit kämpften. Der Gasverbrauch in der Region sank zwischen 2021 und 2023 um 20 %, was die Regierungen zu finanziellen Unterstützungsmaßnahmen zwang. Europäische Käufer reagierten auf die Krise, indem sie verstärkt Gas aus Norwegen und Flüssiggas aus Übersee importierten, insbesondere vom schnell wachsenden US-Gasmarkt.

Dies trug dazu bei, die Preise bis Mitte 2023 wieder auf das Niveau vor der Invasion zu senken.Diese dramatischen Ereignisse machten deutlich, dass die reichlichen Lieferungen Russlands dazu beigetragen hatten, die europäischen Gaspreise zu mäßigen.
Der Mythos, dass russische Gaslieferungen jemals wesentlich günstiger gewesen seien als andere Quellen, scheint seine Wurzeln in der Zeit des Kalten Krieges zu haben.
Westdeutschland unterzeichnete 1970 mit der Sowjetunion einen Vertrag über den Erwerb von Erdgas im Austausch gegen die Lieferung von Stahlrohren ab. Diese Vereinbarung wurde, etwas unkreativ, als „Rohre gegen Gas“ bezeichnet. Sie wurde auch als „ Deal des Jahrhunderts“ bezeichnet., da es dazu beitrug, die deutschen Energiepreise zu senken.
Aber selbst während der Sowjetzeit basierte der Wert der Gasexporte nach Europa nicht auf einem künstlich niedrigen Preis, sondern war an die niederländischen Preise gekoppelt, schrieb Jonathan Stern in seinem Buch The Pricing of International Traded Gas.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wechselten der neu gegründete russische Gasriese Gazprom und europäische Käufer zu modernen Lieferverträgen mit Standardpreismechanismen, die auf den europäischen Gaspreisen und den Rohölpreisen der Sorte Brent basierten. In den folgenden Jahrzehnten lag der russische Gaspreis aufgrund der zunehmenden ausländischen Konkurrenz und des Aufstiegs erneuerbarer Energien zeitweise sogar über dem europäischen Spotmarktpreis.
Bis 2010 verhandelten europäische Käufer die Bedingungen neu für ihre langfristigen Verträge, teilweise aufgrund dieser Preisbedenken. Die neuen Verträge orientierten sich stärker an europäischen Benchmark-Gaspreisen wie dem niederländischen TTF. Im Gegenzug stimmten die Käufer oft einem System zu, dass sie verpflichtete, Gazprom für Lieferungen zu bezahlen, auch wenn diese nicht benötigt wurden. Die reichlichen russischen Gaslieferungen nach Europa führten zu einer geringeren Nachfrage nach anderen Gasquellen, was zu einem insgesamt moderaten Preisniveau beitrug. Zudem boten die großen Mengen an Pipelinegas, die Gazprom nach Europa lieferte, den Vorteil niedrigerer Transportkosten im Vergleich zu anderen Bezugsquellen wie Flüssiggas.
Doch letztlich wurde der Preis für russisches Gas anhand ähnlicher Mechanismen festgelegt wie bei konkurrierenden Bezugsquellen. Wie Mike Fulwood vom Oxford Institute for Energy Studies kürzlich schrieb „Auch wenn Europa und insbesondere Deutschland angesichts der Importmenge möglicherweise von russischem Gas abhängig waren, war es nicht billig.“
Auch wenn die Europäische Union den Kauf von russischem Gas über Pipelines nicht verboten hat, ist es unwahrscheinlich, dass die Region ihre Importe in Kürze wieder in einem Ausmaß aufnehmen wird, das dem Niveau vor der Invasion der Ukraine nahekommt. Grund dafür ist der starke politische Widerstand wichtiger EU-Mitglieder, die davor zurückschrecken, Moskau finanziell zu unterstützen.
Doch auch wenn Europa beschließen sollte, einige Importe wieder anzukurbeln, möglicherweise als Teil eines von US-Präsident Donald Trump vermittelten Friedensabkommens, dürfte dies die Gaspreise in der Region nicht wesentlich senken. Denn der globale Gasmarkt hat sich seit 2022 dramatisch verändert.
Vor der Invasion war Europa das letzte Ziel für die meisten LNG-Frachten, die vorwiegend in Asien landeten. Heute ist Europa ein wichtiger Importeur von LNG, wobei der Großteil aus den USA stammt. Es mag zwar überraschend erscheinen, aber Russland ist der zweitgrößte Lieferant dieses tiefgekühlten Brennstoffs nach Europa und liefert laut LSEG 17 Millionen Tonnen oder 19 Prozent der gesamten EU-Importe. Auch hier wurde der Brennstoffpreis anhand regionaler Benchmarks festgelegt.
Europa muss seinen Gasgroßhandelspreis heute so festlegen, dass es mit anderen Märkten um LNG-Lieferungen konkurrieren kann. So günstig russisches Gas auch produziert werden mag, sein Lieferpreis nach Europa dürfte kaum niedriger sein als der für LNG-Importe. Der Mythos vom billigen russischen Gas beeinflusst seit Jahrzehnten den politischen Diskurs über Europas Beziehungen zu Moskau – wohl nicht zu Europas Vorteil. Es ist an der Zeit, damit aufzuräumen.
Wiederinbetriebnahme von Nordstream
Die USA und Russland führen offenbar zum Stand März 2025 geheime Gespräche über eine mögliche Inbetriebnahme der Gaspipeline Nord Stream. Diese Aussage stellte der russische Außenminister Sergej Lawrow auf. Er betonte, dass es eine legitime Energieversorgung Europas sei und nicht nur im Interesse Russlands und der USA liege. In der Vergangenheit kursierten Medienberichte, wonach eine Wiederinbetriebnahme, unter Einbeziehung eines Investors, von Nord Stream Teil einer amerikanisch-russischen Vereinbarung zur Beendigung des Ukraine-Kriegs sein könnte.
Entgegen den Sanktionen der EU gegenüber Russland, aufgrund des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges, wird eine Wiederinbetriebnahme ohne Einbeziehung europäischer Staaten. Eine Zertifizierung durch die Bundesnetzagentur wurde nicht erteilt und lediglich ein Strang von Nord Stream 2 ist 2025 intakt. Lawrow sagte, es werde spannend sein zu beobachten, ob die Amerikaner ihren Einfluss auf Europa nutzen und es zwingen, russisches Gas nicht weiter abzulehnen.
Die Bundesregierung und die EU schließen eine Rückkehr zu russischem Gas kategorisch aus. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen plant sogar einen vollständigen Ausstieg aus russischen fossilen Energien. Während einzelne Wirtschaftsvertreter von CDU/CSU sowie die prorussische AfD eine Nutzung der Pipeline nicht ausschließen, bleibt der politische Widerstand groß.
Russland und Amerika haben sich als unzuverlässige Handelspartner herausgestellt, insbesondere unter Donald Trump. Die Gefahr eines plötzlichen Lieferstopps durch Putin oder einen amerikanischen Investor ist zu groß, um auf Nordstream für billiges Gas zu setzen.
Schlussfolgerung und Kontroverse
Basierend auf den verfügbaren Informationen scheint es wahrscheinlich, dass die Wiederaufnahme von Öl- und Gaslieferungen aus Russland die Energiepreise in Deutschland senken würde, vornehmlich wenn Russland wettbewerbsfähige Preise anbietet. Dies wird durch Expertenmeinungen und die historische Rolle Russlands als kostengünstiger Lieferant unterstützt. Allerdings könnte der Effekt heute geringer sein, da Deutschland alternative Quellen entwickelt hat und die Marktbedingungen sich geändert haben. Die Kontroverse um geopolitische Implikationen und die Unsicherheit über die tatsächlichen Preise machen eine definitive Aussage schwierig, aber die Evidenz deutet darauf hin, dass eine Senkung der Preise wahrscheinlich ist, hauptsächlich für energieintensive Industrien.
Zusammenfassung der Alternativen und Auswirkungen
Alternative | Details | Quelle |
---|---|---|
Norwegisches Pipeline-Gas | 111 TWh (10 bcm) jährlich, 60 % des Bedarfs, Vertrag bis 2033. | Brookings |
LNG-Importe | Kapazität von 37 bcm/Jahr bis 2024, Lieferanten: USA, Katar, etc. | Brookings |
Nachfragereduktion | Gasverbrauch um 20 % gesunken, Industrie ‑26 %, Haushalte ‑17 %. | Brookings |
Infrastruktur | LNG-Beschleunigungsgesetz, Verstaatlichung von SEFE (ehemals Gazprom). | Brookings |
Energieeinsparungen | Kampagnen zur Reduktion, insbesondere in Haushalten. | Clean Energy Wire |
Alternative Brennstoffe | Öl und Propangas von Unternehmen genutzt. | Clean Energy Wire |
Temporäre Maßnahmen | Kohlekraftwerke reaktiviert, Kernkraft verlängert. | Euronews |
Erneuerbare Energien | Beschleunigung von Solar- und Windprojekten. | Euronews |
Quellen
- The Economic Impacts on Germany of a Potential Russian Gas Shutoff
- How did Germany fare without Russian gas?
- War in Ukraine: Tracking the impacts on German energy and climate policy
- Industries in eastern Germany count on return of Russian gas supplies
- Europe’s messy Russian gas divorce
- Germany says it is no longer reliant on Russian energy
- Monthly natural gas prices United States and Europe 2024
- Why cheap US gas costs a fortune in Europe
- Germany Natural Gas Border Price Monthly Insights