Q73-Neuralink

Q73-Neuralink von Elon Musk

Neuralink

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Neu­ralink ist ein US-amerikanis­ches Neu­rotech­nolo­gie-Unternehmen, welch­es im Juli 2016 von Elon Musk und acht weit­eren Inve­storen gegrün­det wurde. Ziel von Neu­ralink ist die Entwick­lung eines Gerätes zur Kom­mu­nika­tion zwis­chen dem men­schlichen Gehirn und Com­put­ern, ein soge­nan­ntes Brain-Com­put­er-Inter­face (BCI). Das kurzfristige Ziel von Neu­ralink ist es, schwere Erkrankun­gen des Gehirns sowie des zen­tralen Ner­ven­sys­tems bess­er behan­deln zu kön­nen. Langfristige Ziele umfassen unter anderem die tech­nis­che Erweiterung des men­schlichen Kör­pers („Human Enhance­ment“), um bei den Fortschrit­ten in der Entwick­lung von kün­stlich­er Intel­li­genz mitzuhal­ten genauer gesagt „poten­ziell gefährliche Ver­wen­dun­gen von kün­stlich­er Intel­li­genz bekämpfen zu kön­nen.“

“Wenn ein Wis­senschaftler darüber nach­denkt, die grundle­gende Natur des Lebens zu verän­dern – Viren zu erzeu­gen, Gene zu verän­dern – malt dies ein Schreck­ge­spenst an die Wand, das viele Biolo­gen als ziem­lich besorgnis­er­re­gend empfind­en, während die Neu­rowis­senschaftler, die ich kenne, wenn sie über Chips im Gehirn nach­denken, es ihnen nicht so fremd zu sein scheint, weil wir bere­its Chips im Gehirn haben. Wir haben eine tiefe Hirn­stim­u­la­tion, um die Symp­tome der Parkin­son-Krankheit zu lin­dern, wir haben frühe Ver­suche mit Chips, um das Sehver­mö­gen wieder­herzustellen, wir haben das Cochlea-Implan­tat – für uns scheint es also keine große Anstren­gung zu sein, Geräte in ein Gehirn zu steck­en, um Infor­ma­tio­nen auszule­sen und Infor­ma­tio­nen wieder einzule­sen.”

Auf Basis der kaum pub­lizierten Forschungsar­beit­en sieht Ulrich Dirnagl, Direk­tor der Abteilung exper­i­mentelle Neu­rolo­gie der Char­ité Berlin, die ini­tialen Ver­sprechun­gen von Neu­ralink als haupt­säch­lich unser­iösen Hype, auch wenn es einige kleinere Fortschritte zur Steuerung ein­fach­ster Funk­tio­nen geben könne; ein ähn­lich­es Urteil fällt Philipp Kellmey­er, ein Facharzt für Neu­rolo­gie am Uni­ver­sität­sklinikum Freiburg, fun­da­men­tal neu seien die Arbeit­en im Hin­blick auf die Elek­tro­den­tech­nolo­gie nicht.

Tierversuche

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Gegen das Unternehmen laufen bun­desstaatliche Ermit­tlun­gen wegen möglich­er Ver­stöße gegen den Tier­schutz. Intern beschw­eren sich Mitar­beit­er, dass die Tierver­suche über­stürzt durchge­führt wur­den, was zu unnötigem Leid und Tod führe. Dies geht aus Doku­menten her­vor, die Reuters vor­liegen, die mit den Ermit­tlun­gen und der Geschäft­stätigkeit des Unternehmens von Elon Mus ver­traut sind.

Neu­ralink Corp. entwick­elt ein Gehirn­im­plan­tat, von dem es hofft, dass es gelähmten Men­schen helfen wird, wieder zu gehen und andere neu­rol­o­gis­che Lei­den zu heilen. Die Bun­desun­ter­suchung wurde in den ver­gan­genen Monat­en vom Gen­er­alin­spek­teur des US-Land­wirtschaftsmin­is­teri­ums auf Antrag eines Bun­de­san­walts ein­geleit­et, so zwei mit der Unter­suchung ver­traute Quellen. Die Unter­suchung, so eine der Quellen, konzen­tri­ert sich auf Ver­stöße gegen das Tier­schutzge­setz, dieses regelt, wie Forsch­er einige Tiere behan­deln und testen.

Die Unter­suchung erfol­gte zu einem Zeit­punkt, an dem die Mitar­beit­er zunehmend gegen die Tierver­suche von Neu­ralink protestierten. Unter anderem wurde beklagt, dass der Druck von CEO Musk, die Entwick­lung zu beschle­u­ni­gen, zu miss­lun­genen Exper­i­menten geführt habe, wie aus ein­er Reuters-Über­prü­fung von Dutzen­den von Neu­ralink-Doku­menten und Inter­views mit mehr als 20 aktuellen und ehe­ma­li­gen Mitar­beit­ern her­vorge­ht. Solche fehlgeschla­ge­nen Tests mussten wieder­holt wer­den, wodurch die Zahl der getesteten und getöteten Tiere zunahm, sagen die Mitar­beit­er. Die Unternehmens­doku­mente enthal­ten bish­er nicht veröf­fentlichte Nachricht­en, Audioauf­nah­men, E‑Mails, Präsen­ta­tio­nen und Berichte. Musk und andere Führungskräfte von Neu­ralink antworteten nicht auf Anfra­gen um einen Kom­men­tar.

Reuters kon­nte wed­er den vollen Umfang der bun­desstaatlichen Unter­suchung fest­stellen, noch ob es sich um diesel­ben ange­blichen Prob­leme mit Tierver­suchen han­delte, die von Mitar­beit­ern in Reuters-Inter­views genan­nt wur­den. Ein Sprech­er des Gen­er­alin­spek­teurs des USDA lehnte eine Stel­lung­nahme ab. Die US-Vorschriften leg­en nicht fest, wie viele Tiere Unternehmen für Forschungszwecke ver­wen­den dür­fen, und sie geben Wis­senschaftlern erhe­blichen Spiel­raum, um zu bes­tim­men, wann und wie Tiere in Exper­i­menten ver­wen­det wer­den.